Die Geschehnisse der letzten Tage werden sich wohl sehr stark in das Band der Geschichte brennen, das steht außer Frage. Die Vorfälle in dem Atomkraftwerk Fukushima und dessen Bilder gingen um die Welt, die Weltgemeinschaft zittert und bangt, bangt um die Zukunft Japans, die Zukunft der Japaner und die eigene Zukunft. Inwiefern die Radioaktivität sich auch hierzulande zeigen wird ist eine Frage, die sich viele Europäer vermutlich gerade stellen. Die Nachrichten verbreiten ein Gefühl der Machtlosigkeit, der Fassungslosigkeit und des Entsetzens. Japan ist ein Idustriestaat wie Deutschland, das Bruttoinlandsprodukt liegt nur knapp unter dem unseren. In einem so hoch entwickelten Staat hätte wohl kaum einer eine solche Katastrophe erwartet. 400 Kilometer dichtbesiedelte Küstenlandschaft wie von Bulldozern überfahren, wieder und wieder werden Leichen angeschwemmt. Nichts lässt vermuten, dass hier vor einer Woche noch Menschen gearbeitet, gespielt und gelebt haben. Ein Bild der Verwüstung. Und das alles auf einen Schlag. Das Beben, der Tsunami und nun der nukleare Notstand haben den Japanern schwer zugesetzt. Bewundernswert ist in dieser Lage die Ruhe der Japaner. Zwar werden Hamstereinkäufe gestartet und an den meisten Tankstellen gibt es keinen Sprit mehr, doch Panik bricht keine aus. Nur Misstrauen gegen die undurchsichtige und widersprüchliche Nachrichtenerstattung der Regierung kommt auf. Schon öfters wurden nukleare Zwischenfälle von der Japanischen Regierung verheimlicht und erst durch außenstehende Berichterstatter aufgedeckt. Diese Tatsache ist der Grund dafür, dass sich viele Japaner Sorgen machen. Berechtigt. Nachdem bereits nach der ersten Wasserstoffexplosion in Reaktorblock 1 extrem erhöhte Strahlungswerte gemessen wurden, und nun zwei weitere Blöcke detonierten, wurde die Schützhülle von Reaktor 2 Beschädigt und Radioaktivität wich aus. In naher Umgebung wurden Werte an einem Tag gemessen, die das 4-fache des zulässigen Jahreswertes(!!!) überschritten. Der Wind, der am heutigen Diestag richtung Tokio wehte sorgte in dem von 37 Millionen Menschen bewohnten Gebiet für Sorge. Würde die Gegend verseucht werden, wäre Tokio und damit auch Japan wirtschaftlich tot. Der Wind steht nun wieder günstiger, er weht Richtung Meer, doch während die Welt auf den möglichen Super-GAU wartet kann sich noch einiges ändern.
Es bleibt vorerst nichts als zu hoffen und den Japanern mentale Kraft zu wünschen.
malte
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